Marrakech-Marathon

Marathon in 1001 Nacht Ein günstiges Flugangebot und eine schnelle Entscheidung führten Reinhard Häusler, Detlev Voigt und Ingo Maaß mal einen Marathon der besonderen Art zu laufen und meldeten sich in Marrakech (Marokko) an. Untergebracht bei Aziz Khamel (ehemaliger Juniorenweltrekordler über Kurzstrecke und Olympiateilnehmer 1976), erlebten wir eine Betreuung der ganz besonderen Art. Die Unterkunft befand sich mitten in der 800 Jahre alten Medina von Marrakech und ist nur zu Fuß zu erreichen. Bunte Händler, Garküchen, Handwerksbetriebe, Kfz-Werkstätten, Souvenirverkäufer, Obst und Gemüsehändler, Fisch- und Fleischverkäufer; dazwischen knatternde Mopeds, Fahrradfahrer und Eselskarren bildeten eine Gefühls- und Erlebniswelt, wie wir sie noch nie erlebt hatten. Nach anfänglicher Scheu, bewegten wir uns mit gewohnter Sicherheit und nahmen alle Eindrücke und Köstlichkeiten bewusst auf. Auf dem „Platz der Geköpften“ boten am Tage Gaukler, Akrobaten und Schlangenbeschwörer ihre Kunst feil, während am Abend die Händler und Garküchen den Platz eroberten. Wir erlebten während unseres 4-tägigen Aufenthalts freundliche und nette Marokkaner und konnten einen unverkrampften gelebten Islam erleben. Um zum Marathongelände zu kommen, muss man also eine halbe Stunde (mit Führer) laufen. Da in den letzten Jahren die Temperaturen sehr hoch waren, wurde der Start auf 8 Uhr vorverlegt. Dank eines Nebelfeldes über der Stadt, waren die Temperaturen beim Start freundliche 9°C kühl. R. Häusler und I. Maaß nahmen den Rat der einheimischen Läufer an und versuchten so viele Kilometer unter dem Nebel zu schaffen, bevor die Temperaturen steigen. Um 10.00 Uhr und 21km war es dann soweit. Die Sonne schien durch und es wurde innerhalb von 2h 29°C warm. Schatten gab es auf der ganzen Strecke, die einmal um die Stadt herumführte nicht. Kontrastpunkt war das am Rande von Marrakech sichtbare Atlasgebirge mit seinen schneebedeckten Gipfeln. Perfekte Organisation, Wasser alle 5km und zusätzlich Mandarinen, Rosinen und Datteln gaben eine ausreichende Versorgung auf der Laufstrecke. Kinder, traditionell gekleidete Männer in weiten weißen Umhängen, ihren Dschallabas und tiefverschleierte Marokkanerinnen bejubelten die zahlreich aus Europa angereisten Läuferinnen und Läufer. Natürlich baten in den ärmeren Randregionen Kinder um unsere Laufuhren oder nicht ausgetrunkene Wasserflaschen, aber ein konsequent gesprochenes Nein, sicherten ein entspanntes weiterlaufen. Ausreichend Sicherheitskräfte und Polizisten gewährleisteten einen reibungslosen Ablauf. Beim Queren starkbefahrener Kreisverkehre unterstützten die Polizisten im persönlichen Geleit die gefahrlose Überquerung. Während R. Häusler und I. Maaß nach 4:22h zwar nicht in Bestzeit aber zufrieden, das Ziel erreichte, genoss D. Voigt den Lauf noch ein bisschen länger. Ein Marathon der in keiner Sammlung fehlen sollte und der bisher exotischste, den wir bisher erlebt haben. Eine Stadt mit einer grandiosen Reizüberflutung, wenn man wie wir mitten drin wohnt und alles erlebt. Als Höhepunkt wurden wir am Abend vom Wirt in das berühmteste Restaurant DAR ES-SALAM von Marrakech geführt (A. Hitchcook drehte hier „der Mann der zuviel wusste“). Bei bestem marokkanischem Essen, mit Zauberstücke und Bauchtanz, waren die verbrannten Kalorien dann leider schnell wieder nachgefüllt.